Warum bei uns Rashguard und Shorts Pflicht sind – nicht aus Prinzip, sondern aus Respekt
Einleitung: Kleidung im Kampfsport ist nie nur Kleidung
Im Brazilian Jiu-Jitsu geht es um Nähe. Um Vertrauen. Um körperliches Miteinander.
Gerade deshalb ist es entscheidend, wie wir uns kleiden – nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere Trainingspartner.
Rashguards und Grappling-Shorts sind bei uns keine Mode-Empfehlung, sondern eine Grundhaltung.
1. Hygiene: Verantwortung, die man tragen kann
Körperliche Nähe bedeutet auch: potenzieller Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Hautrötungen, Schürfungen oder kleinen Verletzungen.
Rashguards bedecken die Haut und schaffen eine Barriere – für Schweiß, Bakterien und Pilze.
Wer BJJ trainiert, übernimmt Verantwortung für sich und andere – auch durch Kleidung.
Selbst unter dem Gi hilft ein Rashguard, das Hautklima zu regulieren und Infektionen vorzubeugen. Der Gi saugt sich nicht so stark mit Schweiß voll, riecht weniger schnell und lässt sich besser waschen.
2. Psychologische Sicherheit: Nähe ohne Überforderung
BJJ bringt Menschen körperlich näher als fast jeder andere Sport.
Und diese Nähe ist für viele anfangs eine Hürde – nicht weil sie prüde sind, sondern weil sie ihren eigenen Körper noch nicht in dieser Umgebung kennen.
Ein zu freier Oberkörper oder eng anliegende Sportwäsche können auf manche provozierend oder unangenehm wirken – selbst wenn gar keine böse Absicht dahintersteht.
Gerade Jugendliche oder Menschen mit Körperkomplexen fühlen sich dadurch schnell unwohl.
Auch ein athletischer, durchtrainierter Körper kann einschüchtern, wenn man selbst noch nie Sport gemacht hat. Rashguards wirken ausgleichend. Sie geben Struktur, sie verstecken nichts, aber sie machen es einfacher, sich nicht „ausgestellt“ zu fühlen.
3. Gruppendynamik & Zugehörigkeit: Kleidung als Sprache
Einheitliche Kleidung senkt die Schwelle.
Wer sich ähnlich kleidet wie alle anderen, fühlt sich schneller zugehörig.
Das ist keine Gleichmacherei – sondern Orientierung in einer neuen Welt.
Gerade Kinder orientieren sich stark an optischen Reizen. Wenn alle dasselbe tragen, fällt weniger auf.
Niemand wird ausgegrenzt, weil er keine „coolen Shorts“ hat oder einen alten Schlafanzug trägt.
Für Erwachsene gilt dasselbe: Einheitlichkeit vermittelt Ernsthaftigkeit – und ein stilles Versprechen, dass man sich an dieselben Regeln hält wie alle anderen.
4. Funktionalität: Bewegungsfreiheit ohne Risiko
Grappling-Shorts und Rashguards sind nicht zufällig so, wie sie sind:
Kein Reißverschluss = kein Aufkratzen
Keine Tasche = kein Finger bleibt hängen
Fester Stoff = keine Einblicke bei Bodenkampf
Baumwoll-Shirts oder Jogginghosen wirken harmlos – aber sie verrutschen, reißen oder behindern die Bewegung.
Das ist nicht nur unpraktisch, sondern kann auch gefährlich werden.
Fazit: Kleidung im Jiu-Jitsu ist gelebter Respekt
Wer sich kleidet wie ein Kampfsportler, verhält sich auch eher so.
Nicht weil die Kleidung den Menschen verändert, sondern weil sie ihm Orientierung gibt.
Rashguards und Shorts schaffen eine Kultur der Rücksicht, Hygiene und Zugehörigkeit – und darum sind sie bei uns Pflicht.
Nicht aus Prinzip. Sondern aus Rücksicht.

