Was Kinder wirklich brauchen – und warum BJJ ein guter Ort dafür ist
Wenn Erwachsene über kindliche Entwicklung sprechen, geht es oft um „geistige Förderung“, „soziale Kompetenz“ oder „körperliche Auslastung“ – aber selten darum, wie diese Dinge konkret entstehen. Und noch seltener, wie eng sie zusammenhängen. Dabei ist kindliche Entwicklung nicht in Fächer aufgeteilt. Ein Kind lernt nie nur „sozial“ oder „motorisch“ – es lernt immer ganz. Und immer durch Beziehung.
Die fünf wichtigsten sozialen Interaktionen, die Kinder für eine gesunde Entwicklung brauchen, sind gleichzeitig auch die Grundlagen für das, was bei uns im Kindertraining täglich passiert – Durch echtes Miteinander. Hier sind sie:
1. Freies Spiel mit Gleichaltrigen
Kinder brauchen Räume, in denen sie nicht ständig angeleitet, belehrt oder korrigiert werden. Sie brauchen Gelegenheiten, sich selbst zu erfinden, auszuprobieren, Quatsch zu machen. Genau hier entsteht Kreativität, Empathie, Eigenverantwortung – und auch körperlich: Koordination, Balance, Reaktionsfähigkeit.
2. Kooperation und Konflikt
Kinder lernen im Kontakt. Und Kontakt bedeutet manchmal: Reibung. Wer darf anfangen? Wer war zuerst dran? Was tun, wenn jemand zu grob war? Diese kleinen Alltagskonflikte im Spiel sind Gold wert – sie fördern Sprache, Perspektivwechsel, Impulskontrolle und Körpersprache. Wer nie streiten darf, lernt auch nicht, wie man sich wieder verträgt.
3. Körperkontakt beim Toben
Raufen ist kein „Jungsding“. Es ist ein menschliches Bedürfnis. Kinder, die sich körperlich ausprobieren dürfen – mit klaren Regeln und in einem sicheren Rahmen –, entwickeln ein besseres Körpergefühl, mehr Selbstvertrauen und ein stabileres Nervensystem. Oxytocin (das Bindungshormon) wird ausgeschüttet. Und genau deshalb wirkt Raufen beruhigend – nicht aufputschend.
4. Gemeinsame Rituale in der Gruppe
Ob gemeinsames Aufwärmen, ein Teamruf, Partnerübungen oder einfach das vertraute Setting in der Umkleide: Rituale geben Halt. Sie fördern Rhythmusgefühl, Gruppenbindung, Timing und Orientierung. Auch motorisch lernen Kinder hier, sich im Takt zu bewegen, auf andere zu achten und sich in eine Struktur einzufügen – freiwillig.
5. Verlässliche 1:1-Interaktionen mit Erwachsenen
Kinder brauchen Erwachsene, die präsent sind. Nicht perfekt – sondern ansprechbar, konsequent, interessiert. In jeder Trainingsstunde geht es auch darum, Vertrauen aufzubauen: in sich selbst, in die Trainer, in die Gruppe. Das ist kein Extra. Das ist die Grundlage für Lernen überhaupt.
Bei Joshimitsu BJJ ist Kindertraining nicht „Kindergarten mit Gi“. Und auch kein Leistungssport. Sondern ein Ort, an dem Kinder über Bewegung, Spiel und Beziehung wachsen. Schritt für Schritt – körperlich, sozial und emotional.